Motivation des Jobwechsels wird für Arbeitgeber immer wichtiger

Seit Arbeitskräfte in der IT immer schwieriger zu bekommen sind, machen sich Arbeitgeber Gedanken über die Motivationen von Bewerbern, die sie zu einem Jobwechsel veranlassen. Die Wichtigkeit dieser Vorgehensweise wird nach Meinung von Experten bestätigt.Die Analyse der Motivation von Arbeitnehmern für einen beruflichen Wechsel ist für Firmen sehr wichtig geworden, da sie eine der wenigen Möglichkeiten ist, positiv auf das eigene Unternehmen aufmerksam zu machen und sich von anderen zu unterscheiden. Vor einigen Jahren war das in keiner Weise erforderlich. Beim letzten Wirtschaftsrückgang 2008 mussten sich Unternehmen häufig von Mitarbeitern trennen und sahen keine Veranlassung für soziale Anstrengungen. Seit dem hat sich vieles zum Besseren verändert. In der vorherrschenden Hochkonjunktur ist der Arbeitsmarkt leergefegt. Unternehmen benötigen mehr Mitarbeiter als vorhanden sind und der Arbeitsmarkt hat sich zu einem Arbeitnehmermarkt gewandelt. Das heißt dass derzeit Arbeitnehmer - und nicht Unternehmen - die Entscheidung für den Arbeitsplatz treffen. Setzen wir voraus, dass ein Bewerber zahlreiche Arbeitsstellen findet, die dem eigenen Kenntnis- und Erfahrungsstand entsprechen, dann stellen sich Fragen wie: Passe ich in das Unternehmen? Oder umgekehrt: Passt das Unternehmen zu mir und meinen Vorstellungen? Ist das Unternehmen finanziell stabil? Ist es in einem zukunftsorientierten Markt? Das sind harte Faktoren, die von Unternehmen kurzfristig nicht verändert werden können und die zudem von Analysten beurteilt werden. Neue Mitarbeiter zu gewinnen, bedarf es daher ganz besonderer Anstrengungen. Was liegt näher, als die Motivation von Stellensuchenden für eine berufliche Veränderung zu analysieren. Die Lösung liegt in den weichen Faktoren, wie sie auch in der Ausgabe 04/2017 von Certo beschrieben werden. Wertschätzung, Eigenverantwortung, persönliche Weiterentwicklung, Work-Life-Balance, Gehalt, Arbeitsbedingungen und flexible Arbeitszeiten sind Schlagwörter, die auch in die Außendarstellung von Unternehmen eingebaut werden können, um interessierte Bewerber zu beeindrucken. Fabian Kienbaum, Geschäftsführender Gesellschafter der Kienbaum Consultants International, fragt sich als Arbeitgeber, was er verbessern kann, um den Motivationslevel seiner Mitarbeiter zu erhalten. Für die Teamentwicklungsexpertin Svenja Hofert, Geschäftsführerin von Teamworks GTQ GmbH in Hamburg, ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein wichtiger Faktor, während für Olaf Kossakowski, der beim Circus Roncalli als Projektleiter und Sicherheitsbeauftragter tätig ist, die Umsetzung eigener Ideen wichtig ist. Diese Attribute und Beschreibungen, die auf Websites oder in Stellenanzeigen zu finden sind, geben eine guten Eindruck über den Arbeitsplatz, Arbeitsweisen, Team und Kommunikation. Sie können den letzten Ausschlag für eine positive Entscheidung eines neuen Mitarbeiters geben.

Albert Lackner ist Manage­ment Consul­tant und Personal­berater und besitzt mehrere Jahr­zehnte Erfahrung in der IT-Industrie. Seit 1986 ist er in leitenden Funk­tionen und machte sich mit der Grün­dung von Concilium im Jahr 1997 als Unter­nehmens- und Personal­berater selbst­ständig.

Verfasst von Albert Lackner am 27.10.2017
Bildquellen: Skitterphoto (Pixabay)

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