Dürfen Lebensläufe geschönt werden?

Spätestens seit dem medialen Echo um die Lebens­läufe von Kanzler­kandi­daten und -kandi­datin­nen fragen sich Bewerber, was man im eigenen Lebens­lauf darstellen darf und wann Selbst­dar­stel­lungen grenz­wertig werden.

Sobald das Thema Lebenslauf bei Bewerbern aufkommt, wird es lästig. Man beschäftigt sich nur selten damit und trotzdem sollte er so gut werden, dass die Bewerbung auf eine gewählte Arbeitsstelle erfolgreich ist oder dass er einen Politiker in der Glorie seiner Erscheinung darstellt. Spätestens seit dem medialen Echo um die Kanzlerkandidatin Baerbock fragen sich viele Bewerber, was man im Lebenslauf darstellen darf und wann Selbstdarstellungen grenzwertig werden.

Es gibt viel Unterschiedliches zu lesen über den tabellarischen Lebenslauf, auch Curriculum Vitae oder CV genannt, der ein Abbild jedermanns beruflicher Erfahrungen und Schulbildungen ist. Er wird in Bewerbungen verwendet oder für Selbstdarstellungen im Internet, in Berufsportalen oder in der Politik. Bedauerlicherweise machen sich die meisten Ersteller weder Gedanken über die wichtigen Regeln, die für einen gelungenen CV erforderlich sind, noch über ethische Grundlagen.

Einen normalen Lebenslauf hat jeder und er wird sich in seiner meist langweiligen Form kaum von anderen unterscheiden.

Ein typischer CV folgt ganz formalen Regeln. Nach den Angaben zur Person folgen die beruflichen Erfahrungen, danach die Fortbildung, gefolgt vom Bildungsweg. Aber einen solchen Lebenslauf hat jeder; und er wird sich in seiner meist langweiligen Form kaum von anderen unterscheiden. Dabei geht es in einer Bewerbung gerade darum, sich von anderen Bewerbern zu unterscheiden. Schließlich geht es um den Kampf der besten Bewerbung, die als Lohn den ersehnten Arbeitsplatz gewinnt. Ein erster strategischer Schritt gelingt, wenn unmittelbar nach dem Kapitel „Persönliches“ ein Kapitel mit der Bezeichnung „Kurzfassung“ oder „Zusammenfassung“ eingebaut wird. Hier wird der Lebenslauf auf 3-10 Zeilen komprimiert dargestellt, wodurch Arbeitgeber mit wenig Zeitaufwand erkennen können, ob der Bewerber den Anforderungen entspricht. Getreu dem alten Schlachtruf eines großen IT-Unternehmens „Be nice, be easy (…and make a big show)“, wird es dem Leser ermöglicht, auf einfache Weise eine schnelle Entscheidung zu fällen; und schon ist man anderen Bewerbern einen Schritt voraus. Natürlich gehören noch weitere Details dazu, wenn man punkten möchte. Wichtig ist es den Lebenslauf so aufzubauen, dass der Arbeitgeber genau den gesuchten Mitarbeiter vor sich hat. Der CV muss daher auf die angestrebte Stelle angepasst werden und möglichst viele der Anforderungen enthalten. Für diejenigen, denen das zu aufwendig oder zu abstrakt ist, gibt es umfangreiche Beratung für die Anpassung von Bewerbungsunterlagen.

Wer in einer gemeinnützigen Organisation passives Mitglied ist oder regelmäßig spendet, ist noch lange nicht sozial engagiert.

Soweit die Anpassung des Lebenslaufs. Aber welche ethischen Grundlagen sind zu berücksichtigen? Dazu gehört vor allem, dass alle Angaben belastbar sind. Wird ein Studium aufgeführt, so folgt zwingend die Angabe des erreichten Abschlusses oder dass es vorzeitig beendet wurde. Ebenso verhält es sich bei Angaben von sozialem Engagement. Wer in einer gemeinnützigen Organisation passives Mitglied ist oder regelmäßig spendet, ist noch lange nicht sozial engagiert. Es geht hier vor allem darum, Dinge die man als wichtig erachtet realistisch darzustellen und nicht aufzublasen. Das gilt für Bewerbungen und auch für Selbstdarstellungen, wie sie im politischen Umfeld gemacht werden. Die Angaben müssen belastbar, d.h. nachweisbar sein. Auch wenn das Karrierebewusstsein stark ausgeprägt ist und die Ziele hoch angesetzt sind, sollte man sich nicht besser darstellen als man ist. Schon Kinder lernenden alten Spruch „Außen hui und innen pfui“ einzuschätzen, aber offensichtlich haben auch Erwachsene damit ihre Schwierigkeiten, wie eine Pressemeldung aus den aktuellen Ereignissen in der Politik aufzeigt. Journalisten und Personaler haben einen Riecher für solche Fakten und hinterfragen diese so lange, bis alle Details geklärt sind. Das kann sich für geplante Jobs oder die Karriere als sehr hinderlich erweisen und zu einem unglücklichen Verlauf führen. Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten die eigenen positiven Fähigkeiten, Erfolge und Belobigungen auf sachliche Weise und trotzdem vorteilhaft darzustellen.

Das sind nur einige der vielen zu berücksichtigenden Punkte für eine erfolgreiche Bewerbung. In unserem Blog erfahren Sie immer wieder hilfreiche Tipps und Hintergrundinformationen, mit denen Sie Ihre Bewerbung verbessern können. Wenn Sie dazu Fragen haben oder Unterstützung brauchen, nehmen Sie kompetente Beratung in Anspruch. Recherchieren Sie im Internet oder wenden Sie sich gerne an die langjährig erfahrenen Berater der Concilium Management Consultants, die Ihnen kompetent zur Seite stehen. Informieren Sie sich auf unserer Website oder rufen Sie uns einfach an.

Albert Lackner ist Manage­ment Consul­tant und Personal­berater und besitzt mehrere Jahr­zehnte Erfahrung in der IT-Industrie. Seit 1986 ist er in leitenden Funk­tionen und machte sich mit der Grün­dung von Concilium im Jahr 1997 als Unter­nehmens- und Personal­berater selbst­ständig.

Verfasst von Albert Lackner am 01.09.2021
Bildquellen: Peggy_Marco (Pixabay)

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